Alle Informationen wurden durch die Unterstützung von Roland Elias zusammengetragen.
Wenn ihr Fragen zum Steuerrecht habt, schaut auf jedem Fall auf seinem Kanal "SteuernmitKopf" vorbei.
Alle Informationen beziehen sich ausschließlich auf Deutschland und sind ohne Gewähr. Es wird empfohlen, sich direkt Informationen vom Finanzamt oder einem Steuerberater zu holen.
Wenn du die Absicht hast, mit dem Streamen Geld zu verdienen, musst du ab dem ersten verdienten Cent ein Gewerbe anmelden. Da zählen Donations auch dazu.
Die meisten Gemeinden haben auf ihrer Homepage ein Formular für die Gewerbeanmeldung. Einfach ausfüllen und bei der Gemeinde abgeben.
Es kostet einmalig zwischen 20 und 50 Euro, je nach Gemeinde.
Erst wenn du mit dem Gewerbe 24.500€ Gewinn erzielst, musst du darauf Gewerbesteuer zahlen. (Stand 2021)
Dann kannst du dein bisheriges Gewerbe erweitern oder ein weiteres Gewerbe anmelden. Wie man möchte.
“Online Marketing” reicht.
Nein. Der Beruf des Streamers gilt nicht als freiberufliche Tätigkeit. Selbst freiberufliche Künstler müssen ein Gewerbe anmelden, sobald sie mit dem Streamen Geld verdienen.
Wenn du mit deinem Gewerbe mehr als 22.000 € Umsatz machst und im laufenden Jahr mehr als 50.000 €, hast du kein Kleingewerbe mehr. Dann musst du bei Dienstleistungen und Produkten, die du anbietest, eine Umsatzsteuer von 19% draufpacken. Diese Steuer musst du an das Finanzamt weiterleiten. (Stand 2021)
Dem Steuerrecht ist egal, wie alt man ist. Es gelten dieselben Regeln, nur dass die Eltern für alles verantwortlich sind. Es müssen überall die Daten des Minderjährigen angegeben werden. Sollte der Minderjährige noch keine Steuernummer haben, so wird diese automatisch vergeben, wenn man ein Gewerbe anmeldet.
Soweit nicht anders vereinbart, sind beide Parteien zu jeweils 50% beteiligt. Ihr habt gemeinsam ein Gewerbe und schreibt eine Steuererklärung dafür. Wie viel ihr euch selber privat auszahlt, ist euch überlassen.
Mit einem Gewerbe hat man die Pflicht jährlich eine Steuererklärung abzugeben, egal wie viel man verdient.
Wenn dein Einkommensbetrag weniger als 9.744€ im Jahr ist, musst du keine Steuern zahlen. Du musst aber trotzdem die Steuererklärung machen, damit das Finanzamt weiß, wie viel du verdient hast. (Stand 2021)
Am besten bei der Online-Plattform “Elster” anmelden. Neben der normalen Steuererklärung muss man die Anlagen G und EÜR hinzufügen. Dort trägt man seine Einnahmen und Ausgaben ein.
Es reicht der Endbetrag, den man im Jahr verdient hat. Bei Rückfragen sollte man natürlich angeben können, wie die Einnahmen erzielt wurden.
Die Ausgaben müssen einzeln aufgelistet werden.
Vorerst müssen keine Nachweise der Ausgaben angehängt werden, jedoch können Rückfragen vom Finanzamt kommen und dann muss man sie nachreichen können. Eine Ausgabe ist im besten Fall dokumentiert durch eine Rechnung. Auf dieser Rechnung sollten Name und Adresse von deinem Gewerbe und die vom Rechnungssteller stehen.
Alle Einkünfte werden zusammengezählt und versteuert. Wenn du also mit deinem Hauptberuf über die Steuergrenze kommst, werden auch direkt die Einnahmen vom Streamen versteuert.
Wenn du mehr Ausgaben als Einnahmen hast, wird deine Tätigkeit als Hobby aka Liebhaberei angesehen. Wenn du über mehrere Jahre hinweg keinen Gewinn mit dem Gewerbe machst, jedoch trotzdem deine Ausgaben in der Steuererklärung angibst, wirst du das mit Zinsen dem Finanzamt zurückzahlen müssen.
Es ist egal, woher das Geld kommt, es zählt der Ort, an dem du deine Tätigkeit ausführst.
Wenn du Einkünfte in verschiedenen Währungen hast, musst du den Betrag an dem Datum, an dem du das Geld erhalten hast, mit dem Wechselkurs von diesem Tag umrechnen.
Nein. Jede Einnahme muss angegeben werden
Ja. Wenn dir jemand etwas schenkt, das mit einer Bedingung verknüpft ist, dann musst du den Wert des Produktes als Einnahme angeben. Also wenn dir jemand Kleidung, Tastatur oder Games schickt, damit du sie im Stream zeigst, gilt der Wert der Produkte als Einnahme.
Wenn du Spenden für eine Organisation sammelst, musst du diese Einnahmen auch versteuern, denn sie haben für kurze Zeit dir gehört. Also wenn ihr einen Spendenstream macht, dann lasst das Geld direkt auf das Konto der Organisation spenden. Es gibt dafür auch Plattformen wie betterplace.org.
Wenn du den Zugriff auf das Geld haben könntest, gehört es dir und es zählt als Einnahme. Auch wenn du dir das Geld von Twitch, Amazon, Google, etc. nicht auszahlen lässt, es gehört trotzdem dir. Wenn jedoch die Plattform eine Auszahlungsgrenze hat (z.B. 100$ bei Twitch) und ihr seid unter der Grenze, gehört euch das Geld nicht und es zählt nicht als Einnahme.
Die Einnahmen vom Streamen können Rente, Arbeitslosengeld, BAföG, etc. beeinflussen.
Du kannst in der Regel alles absetzen, was du für dein Gewerbe ausgibst. Technik, Deko, Games, Internet - solange ihr es für euer Gewerbe benötigt. Wenn ihr eine extra Uniform für den Stream habt, Schminke für Cosplays oder Essen für Kochstreams.
Ja. Du kannst die Quadratmeter deines Arbeitszimmers als Basis nehmen und dadurch prozentual ausrechnen, wie viel Miete und Strom du für den Raum zahlst. Der Raum muss durch eine Tür vom Rest der Wohnung abgetrennt sein.
Ja. Mindestens zu 10% muss die Ausgabe jedoch für das Gewerbe genutzt werden.
Ja. Durch die genannten Sachen kannst du in anderen Streams auf deinen eigenen Stream aufmerksam machen. Diese Werbung kannst du als Ausgabe angeben.
Ja. Wenn du einen Artikel, z.B. 50€ Steam-Guthaben, für ein Give-Away kaufst, dann kannst du das absetzen.
Seit 2021 müssen Computer, Monitore, Smartphones, etc. (allgemein gesagt: Technik über 800€) nicht mehr auf drei Jahre aufgeteilt werden, sondern können im Jahr der Anschaffung komplett abgesetzt werden.